Bassewitz

Bassewitz auf seinem Rappen
Durch die Weser ist geschwommen,
Um recht schnell zu Streit zu kommen;
Führt mit Glanz sein altes Wappen.
Über Hecken, über Zäune
Setzt er spielend in dem Sonnenscheine

Als in Blut die Sonn' gesunken
Und sein Volk von Jena flüchtet,
Er sich treu nach allem richtet,
Und sein Muth ist nicht gesunken.
Trauern kann er nicht, nur lachen,
Weiß noch lustig sich mit Leid zu machen.

Als zum Meere sie gedränget,
Viele das Gewehr schon strecken,
Mag er sich nicht mehr verstecken
Hinter Demuth, die ihn enget,
Auf die Feinde loszuschlagen
Kann er Einmal sich nicht mehr versagen.

Blau und roth sein Degen flimmert
Und auf die geschlossenen Reihen
Hauet er allein mit Schreien,
Einen Adler ganz zertrümmert;
Doch von vielen bösen Hunden
Wird der Löwe selber überwunden.

Gegen die verschlossne Thüre
Vom Begräbniß all der Seinen
Sie ihn drängen und nicht meinen,
Daß es nur sein Feuer schüre,
Wenn sie ihm das Leben schenken;
Nicht von seinem Schimpfen kann's ihn lenken.

Seine Hände, festgehalten,
Können sich nicht los mehr reißen,
Doch sein Mund kann sie noch beißen,
Selbst den Ehrenkranz erhalten.
Und sie spießen ihn mit Degen
An die Thüre, seines Schimpfens wegen.

Wie die Fledermaus genagelt,
Wie der Falke an den Thoren,
Lebend giebt er nichts verloren,
Und er beißt noch in den Degen,
Der den Lebensfaden schneidet, –
So den Tod er unbezwungen leidet. –

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