Der vortreffliche Stallbruder

Wenn der Schäfer scheeren will,
Stellt er sich hinter die Hecke,
Scheert dem Schaaf die Wolle ab,
Steckt sie in die Säcke.

Fängt zu tanzen an, zu singen,
Bläst auf seinem Dudeldu:
»Lieber Bruder dir ichs bringe,
Lieber Bruder trink dir's zu.

Was ich trag auf Händen mein,
Ist ein Gläßlein kühlen Wein;
Flög doch ein Vöglein übern Rhein,
Brächt's dem lieben Stallbruder mein.

Stallbruder mein, du bist wohl werth,
Daß man dich auf'm Altar verehrt,
Hast ein Paar Wängelein
Wie ein Rubin,

Augen wie Schwarzenstein,
Zähne wie Elfenbein,
Bist gar ein kluger Kerl,
Wie ich es bin.«

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