Alice Berend

Alice Berend

30.06.1875 - 02.04.1938

Deutsche Schriftstellerin

Alice Berend (* 30. Juni 1875 in Berlin; † 2. April 1938 in Florenz) war eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Alice Berend war die Tochter eines Fabrikanten und einer Bankierstochter, ihre jüngere Schwester war die Malerin Charlotte Berend-Corinth. Sie besuchte das Gymnasium und schrieb dann ab 1898 Beiträge für verschiedene Zeitungen. Im Jahre 1904 heiratete sie in London John Jönsson, einen einigermaßen erfolglosen schwedischen Schriftsteller. Beide wohnten zunächst in Berlin-Tiergarten, in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Florenz und danach in Berlin-Zehlendorf, München und Oberstdorf.

Zwischen 1920 und 1924 hatte sie ihren Wohnsitz in Konstanz. Zunächst in der Gottlieber Straße, dann ließ sie sich eine Villa im Landhausstil in der Eichhornstraße in Konstanz durch das Büro Ganter & Picard bauen, das Schreiberhäusle genannt wurde. Sie traf sich gesellschaftlich mit den Künstlern Kasia von Szadurska, den Höri-Künstler Willi Münch-Khe, Karl Einhart, Waldemar Flaig, Fritz Mauthner und Harriet Straub sowie Wilhelm von Scholz. Sie ließ sich schließlich von Jönsson scheiden und heiratete 1926 in London den Maler Hans Breinlinger.

Mit Breinlinger zog sie nach Berlin und baute dort 1930/31 in Zehlendorf. Im Jahr 1933 wurden ihre Werke von den Nationalsozialisten auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt. Im gleichen Jahr ließen sich Breinlinger und Berend scheiden.

Im Jahr 1935 emigrierte sie mit ihrer fünfundzwanzigjährigen Tochter Carlotta nach Florenz. Ihre letzten beiden Werke konnten nur noch im Ausland erscheinen. Alice Berend war "Taufschein-Jüdin", auch wenn ihr diese Religion wahrscheinlich nie etwas bedeutet hat – beide Ehemänner waren Christen, sie ließ ihre Kinder christlich taufen und trat selbst zwei Jahre vor ihrem Tod zum Christentum über. Im Frühjahr 1938 starb sie nach langer Krankheit verarmt und vergessen. Bei ihrer Beerdigung war nur der Pfarrer und die Tochter aus erster Ehe zugegen.

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